Viren, die sich via Bluetooth und MMS auf Handys stürzen, müssen Ernst
genommen werden, reichen aber in ihrem Bedrohungspotenzial nicht an
PC-Schädlinge heran. Diese Aussage stammt aus einem soeben
veröffentlichten Weißbuch der schwedischen IT-Beratungsgruppe
Northstream. http://www.northstream.se/
"Das Auftreten von mobilen Viren zeigt, dass die aktuellen Handys für
Attacken anfällig sind. Trotzdem ist die Gefahr dadurch noch wesentlich
geringer als die Gefahr, der PCs durch die Verbindung zum Internet
ausgesetzt sind. Auch die Tatsache, dass Handyuser mehrmals auf
"Bestätigen" drücken müssen, bevor ein Virus ihr Gerät infizieren kann,
stellt eine Hürde für die Verbreitung der mobilen Schädlinge dar",
erklärt Arndt Mitwer, Senior-Berater bei Northstream.Mitte vorigen Jahres ist den Viren-Jägern der erste echte Mobiltelefon-Virus namens Cabir ins Netz gegangen. Seither
wird über die möglichen Gefahren durch mobile Schädlinge spekuliert.
Der Sicherheitsspezialist Trend Micro hält das Verbreitungspotenzial
von Handy-Viren für beschränkt. Andere Experten dagegen befürchten,
dass die Schädlinge für Handys noch bösartiger sind als ihre
PC-Vorgänger. Erstens seien Handys viel weiter verbreitet als Computer,
zweitens sollen sie in Zukunft zum Bezahlen von Waren und Services
genutzt werden. Und drittens geben die Hersteller die einst gut
gehüteten Geheimnisse ihrer Betriebsplattformen an Dritte weiter, die
neue Anwendungen für den Internetzugang entwickeln, meinen etwa die
Sicherheitsexperten von Kaspersky Labs.
Die schwedische
Northstream-Gruppe sieht Handy-Viren dagegen als weniger gefährlich als
ihre PC-Verwandten an. Trotzdem müssen die Mobilfunkprovider etwas
gegen die Bedrohung tun. Der Schaden, den die Übeltäter bei
Verbrauchern, Service Providern und Handset-Herstellern anrichten,
dürfe nicht ignoriert werden. Handyuser etwa können durch Datenverlust,
höhere Telefonrechnung oder reduzierte Kommunikationskapazitäten
geschädigt werden. Die Industrie laufe Gefahr, bei Umsatz und Image
Einbußen hinzunehmen, heißt es in dem Weißbuch. Mit einem großflächigen
Angriff auf breiter Basis durch Handy-Viren rechnet die schwedische
Gruppe in nächster Zeit allerdings nicht.