Der Malware-Spezialist Kaspersky Lab http://www.kaspersky.de
hat seine monatliche Viren-Top-20 präsentiert.
Gegenüber den Vormonaten zeigt sich dabei wenig Veränderung an der
Spitze der Tabelle. Als unangefochtener Spitzenreiter konnte sich
erneut die Malware-Variante Mytob.c behaupten, die zusammen mit NetSky
und LovGate in diversen Ausprägungen die Top 10 beherrscht. Das
derzeitige Ausbleiben von Malware-Epidemien sowie das Abflauen von
klassischen Virenattacken bewerten die Kaspersky-Experten als
trügerische Ruhe."Auch ohne das Auftreten von großen Epidemien haben wir es angesichts
der anhaltend hohen Malware-Bedrohungen mit einem konstant
problematischen Bereich zu tun", dämpft Malware-Experte Magnus Kalkuhl
von Kaspersky Lab im Gespräch mit pressetext allzu große Hoffnungen.
"Man kann zwar sagen, dass die klassischen Viren, die Rechnerdateien
befallen und zerstören, zunehmend an Bedeutung verlieren. Gleichzeitig
wächst durch trickreiche Trojanervarianten, die in der Lage sind, ganze
Computer zu kapern oder Bankkonten auszuräumen aber die individuelle
Bedrohung", erklärt Kalkuhl. Durch einen Virus beschädigte Dateien
würden sich durch entsprechende Backup-Maßnahmen wiederherstellen
lassen. Ein professioneller und gezielter Passwort-Klau beispielsweise
im Bereich Online-Banking zeige da weitaus verheerendere Wirkung, so
Kalkuhl.
Als derzeitiger Trend im Bereich Malware macht sich
Kaspersky zufolge verstärkt der Einsatz von polymorphen Technologien
bemerkbar. Polymorphe Malware-Varianten verändern Teile ihres
Schadcodes automatisch und sehr schnell. Die dadurch entstehenden
multiplen Varianten weisen unterschiedliche Signaturen auf, was es für
Antivirus-Programme schwieriger macht, den Schädling zu erkennen. Bis
zum Ende dieses Jahres gehen die Experten auch erstmals von einem
nennenswerten Auftreten von mobilen Viren und Malware aus. "In
Deutschland sind wir mit diesem Problem bisher nur wenig konfrontiert
gewesen. Ein Blick nach Russland zeigt, dass Malware auf Mobiltelefonen
schon sehr bald zur Realität werden kann", so Kalkuhl gegenüber
pressetext.