Microsoft hat zwei neue Sicherheitszentren in Irland und
Japan eröffnet. Mit dem Schritt will der Konzern seine Sicherheitskompetenz und
seine Wettbewerbsfähigkeit bei Antiviren-Lösungen weiter stärken. Die Eröffnung
neuer Labs wird von Branchenexperten als Kampfansage an etablierte
Sicherheitsanbieter wie Symantec, McAfee oder Kaspersky gewertet. Diese hatten
auf Microsofts Marktaktivitäten zunächst mit Befremden reagiert, die
schließlich präsentierte Onecare-Lösung dann – wenig überraschend – als schwach
und nicht konkurrenzfähig abgetan.
Aber auch in Tests, zuletzt etwa im Vergleich von 15
Antiviren-Scannern durch den unabhängigen Experten Andreas Clementi http://www.av-comparatives.org,
konnte Microsoft bisher eher nicht punkten. "Verbesserungspotenzial gibt
es immer – das gilt für alle Hersteller", meint Microsoft-Sicherheitssprecher
Gerhard Göschl. Er verwies zudem darauf, dass Microsofts Lösung in einigen
Tests sehr wohl besser als die Konkurrenz abgeschnitten habe. Das
unterschiedliche Abschneiden bei derartigen Tests bezeichnete er als völlig
normal.
Neben den beiden Security-Labs, die in erster Linie für schnellere
Signatur-Updates sorgen sollen, hat Microsoft auch den Launch eines neuen
Online-Portals angekündigt. Auf diesem http://www.microsoft.com/security/portal
werden zukünftig Informationen über aktuelle Bedrohungen, Entwicklungen und die
eigene Forschung abrufbar sein. Weiters soll das Portal auch als Anlaufstelle
für Anwender dienen, die entdeckte Malware-Samples analysieren lassen wollen.
Die Seite soll noch in diesem Jahr im dritten Quartal frei geschaltet werden.
Die neuen Sicherheitszentren will Microsoft nicht nur für die eigene
Security-Produktlinie nutzen. Vielmehr sollen neue Erkenntnisse auch in die
sicherere Gestaltung der Windows-Plattformen und Applikationen wie dem Internet
Explorer einfließen. "Ich denke, hier haben wir mit Technologien wie
Bitlocker bei Vista oder der Neugestaltung des Internet Explorer 7 schon
wesentliche Verbesserungen erzielt", zeigt sich Göschl überzeugt.
Unabhängig von der Konkurrenzsituation zu anderen Sicherheitsanbietern werde
man auch weiterhin eng mit allen Sicherheitsanbietern zusammenarbeiten und die
Sicherheitsforschung vorantreiben, so Göschl.