Aktuell werden auf der CeBIT in Hannover wieder technische Neuerungen aus allen Bereichen präsentiert, die sowohl für Nutzer als auch für Unternehmen interessant sein könnten. Auch die beiden großen E-Mail-Anbieter GMX und Web.de präsentieren eine gemeinsame neue Software für den De-Mail-Dienst. Beide E-Mail-Anbieter gehören United Internet an und präsentieren einen Clienten für die rechtssicheren Nachrichten.
Da der De-Mail-Client von GMX und Web.de auf die klassische Benutzeroberfläche zurückgreift, versprechen sich die Anbieter einen hohen Bedienkomfort und eine kurze Eingewöhnungsphase für die Nutzer. Der Client befindet sich momentan noch in der Testphase und es müssen noch viele Features eingebaut und Fehler behoben werden. Die Veröffentlichung des Programms ist für das zweite Halbjahr 2012 angedacht, was den Unternehmen noch genügend Zeit bietet Kinderkrankheiten des De-Mail-Clienten zu bereinigen.
Die beiden großen E-Mail-Anbieter stellen zwei Optionen zum Versand von Nachrichten bereit: Auf der einen Seite kann klassische De-Mail genutzt werden und auf der anderen Seite steht auch das De-Mail-Einschreiben zur Verfügung. Das De-Mail-Einschreiben ist das digitale Pendant zum klassischen Einschreiben und verfügt über eine elektronische genierte Versandbestätigung des Providers und eine Eingangsbestätigung des Empfängers. Dadurch lässt sich in der Theorie zweifelsfrei überprüfen, ob eine Nachricht angekommen ist und ob diese überhaupt versendet worden ist. Dies war bisher bei E-Mails nicht der Fall, da der Empfänger selber entscheiden konnte, ob eine Empfangsbestätigung gesendet wird oder nicht.
Beim einloggen in das neue E-Mail-Konto werden die Nutzer laut Web.de und GMX umgehend über neue De-Mails im Postfach informiert. Zum Öffnen dieser Nachrichten wird jedoch ein PIN benötigt. Erst nach Eingabe dieser Bestätigung ist es möglich, Nachrichten zu empfangen oder verschicken, was die Sicherheit der De-Mail steigern soll.
Zusätzlich zu diesem Standardversand bieten die E-Mail-Provider einen "persönlichen und vertraulichen Versand" von Nachrichten. Dieser soll demnach durch einen mobilen TAN geschützt werden, wodurch zusätzlicher Schutz für den Nachrichtenverkehr möglich ist. Es ist ebenfalls möglich den neuen elektronischen Personalausweis zur Identifikation zu benutzen. Preise für diesen vertraulichen Versand von De-Mails sind aktuell noch nicht bekannt und werden aller Wahrscheinlichkeit nach erst mit der Einführung des Clienten bekannt werden.
Zur Zeit ist United Internet noch nicht als De-Mail-Anbieter in Deutschland zugelassen, was sich jedoch in naher Zukunft ändern dürfte, da das Zulassungsverfahren in vollem Gange ist. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat bereits folgende Unternehmen als De-Mail-Anbieter in Deutschland zugelassen: Deutsche Telekom, T-Systems und Mentana-Claimsoft. Da nach Aussagen von United Internet mehr als 900.000 Nutzer von GMX und Web.de über eine De-Mail-Adresse verfügen, wäre es auch eher hinderlich für die Einführung der De-Mail United Internet nicht als De-Mail-Anbieter zuzulassen. Natürlich müssen die entsprechenden Richtlinien für De-Mail-Anbieter erfüllt werden.