Durch die Nutzung unterschiedlicher Kommunikationskanäle wird es für uns immer wichtiger, schnell und konsequent entscheiden zu können, welche Information für uns relevant ist oder welche wir vernachlässigen können. Da heutzutage sehr viele unerwünschte E-Mails verschickt werden, ist es natürlich hilfreich, wenn ein Dienst oder Programm hier für uns im Vorfeld die Entscheidung etwas vereinfacht. Der Dienst SaneBox bietet dem Nutzer die Möglichkeit, einen automatischen Filter zwischen den Posteingang und den Absender einer Nachricht zu „installieren“.
Der Dienst ist umfangreich gestaltet, bietet aber eine wesentliche Kernfunktion: die Filterung eingehender E-Mails und deren Bewertung anhand erlernter Lese- und Schreibgewohnheiten des Benutzers.
Sanebox verfügt von Anfang an über die eingeschränkte Fähigkeit, entscheiden zu können, welche E-Mails wohl vor dem Benutzer von Bedeutung sind und welche nicht. Wird die Nachricht als wichtig eingestuft, wird in den Posteingang des Benutzers verschoben. Andernfalls wird die E-Mail in andere Ordner sortiert, die vom Benutzer definiert werden können. Interessant und für die Benutzung wesentlich ist, dass das System im Laufe der Zeit immer weiter trainiert wird und die Erfolgsquote bei Entscheidungen immer besser wird. Voraussetzung ist natürlich, dass der Benutzer Sanebox aktiv nutzt und den Dienst sagt, welche E-Mail zugestellt und welche verworfen werden sollen.
Über nicht zugestellte E-Mails wird der Benutzer am Ende des Tages informiert, wodurch man bedeutend seltener bei wichtigen Arbeiten durch eingehende E-Mails unterbrochen wird. Diese zusammenfassende Meldung bietet dem Empfänger der Nachricht darüber hinaus die Möglichkeit, zu entscheiden, ob die Nachrichten von dem Absender zu künftig automatisch zugestellt werden sollen oder nicht. Bereits nach kurzer Zeit wird der Dienst zuverlässig entscheiden können, ob Nachrichten wichtig sind oder ob sie auch später zugestellt werden können. Eingehende Newsletter werden von dem Dienst meist automatisch erkannt und in einen entsprechenden Ordner verschoben. Auch das Austragen aus einmal abonnieren Newslettern kann mithilfe des Dienstes einfacher erledigt werden.
Wer Sanebox testen möchte, hat dazu 14 Tage lang Zeit. Anschließend konnte das Programm für einen E-Mail-Account knapp zwei Dollar und ist damit noch verhältnismäßig erschwinglich. Zwei E-Mail-Accounts kosten fast sechs Dollar, was für die meisten Anwender wahrscheinlich schon zu viel Geld sein dürfte. Kritisch ist auch, dass die E-Mails im Vorfeld von einem Dienst im Ausland automatisch gelesen und ausgewertet werden, was bei brisanten Firmen-E-Mails oder privaten E-Mails mit intimen Inhalten aus datenschutztechnischer Sicht zu einem echten Problem werden kann. Daher sollte man sich im Vorfeld genau überlegen, ob der Einsatz von SaneBox überhaupt vertretbar ist – finanziell und aus Datenschutzgründen. Schön ist jedoch, dass zur Verwendung von Sanebox kein zusätzliches Plugin oder Programm auf dem Computer installiert werden muss – lediglich die E-Mail-Konten müssen in der Weboberfläche eingebunden werden.