83 Prozent der neu erschienenen Malware-Exemplare im zweiten
Quartal 2007 waren Trojaner. Im gleichen Zeitraum waren Trojaner – den
Ergebnissen des Panda Software Online Scanners „ActiveScan“ zufolge – für 26
Prozent aller entdeckten Infektionen verantwortlich.
Nach den Trojanern machen Würmer mit 8 Prozent die
Malware-Gruppe mit den zweithöchsten Raten an neuen Codes aus. Der prozentuelle
Anteil von neuer Spy- (2%) und Adware (5%) ist zwar verhältnismäßig gering,
soll aber nicht vor der Gefahr, die von diesen Malware-Gruppen ausgeht,
hinwegtäuschen. Spyware und Adware verbreiten sich nicht nur still und
heimlich, sie verursachen zudem keine sichtbaren Schäden auf infizierten Systemen,
sondern protokollieren Daten und Gewohnheiten des Nutzers mit. So bleiben sie
oftmals vom User unbemerkt. Dadurch können sie länger im System verweilen und
ihre Programmierer müssen keine neuen Exemplare entwickeln. Potentiell
unerwünschte Programme, Viren, Dialer, Hacking Tools etc. verlieren weiterhin
an Bedeutung. Der Grund liegt auf der Hand: Sie bescheren Cyber-Kriminellen
nicht die erwünschten finanziellen Profite.
Auffällig ist vor allem, dass während immer mehr Trojaner im Netz unterwegs
sind, alle anderen Malware-Gruppen eine konstant rückläufige Entwicklung
verzeichnen. Trojaner eröffnen ihren Programmierern aufgrund ihrer
Beschaffenheit vielfältige Möglichkeiten, an begehrte Informationen zu
gelangen. Als nützliche Anwendungen getarnt, schleichen sie sich gezielt in
fremde Computer ein und spähen dort gespeicherte E-Mail Adressen, Passwörter,
Bankdetails, etc. des Anwenders aus. Hinzu kommt, dass Trojaner-Programmierer
meistens nicht nur ein Exemplar, sondern eine Vielfalt an verschiedenen Varianten
eines Musters streuen, um die Infektionswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Wird
einer oder mehrere dieser Trojaner von Sicherheitslösungen erkannt, kursiert
immer noch weitere Angehörige der entsprechenden Trojaner-Familie, die ihre
Arbeit verrichten. Zudem löst ein solcher Angriff keinen orangenen Alarm aus,
da nicht alle Infektionen von ein und demselben Schädling verursacht werden.
Diese Vorteile für Malware-Programmierer führen dazu, dass Trojaner einen immer
höheren prozentuellen Anteil der gesamten, neu entwickelten Malware ausmachen.