Bagle-Wurm erlebt den dritten Frühling

Viren

Drei Jahre nach seinem ersten Erscheinen bleibt Bagle einer der aktivsten Computerschädlinge.

Die Entwickler von Bagle bombardieren PC-Nutzer weltweit täglich mit
bis zu 1000 neuen Kreationen ihres Schadprogramms. Mit unzähligen
Varianten überschwemmt er Postfächer und Virenlabore. Innerhalb von
knapp sechs Wochen konnten bereits mehr als 30.000 unterschiedliche
Varianten des Schädlings identifiziert werden. Damit liegt Bagle voll
im Trend, denn andere Malware sorgt ebenfalls mit ständig neuen
Varianten für einen Anstieg des Bedrohungspotenzials im ersten Quartal
2007.
Vor wenigen Wochen feierte Bagle seinen dritten Geburtstag und ist nach
wie vor einer der modernsten Computerschädlinge. Aus dem zunächst recht
unscheinbaren E-Mail-Wurm ist mittlerweile ein komplexer Schädling
geworden, der immer wieder mit neuen Technologien aufwartet. Die
Verbreitung des Schädlings erfolgt nicht mehr unkoordiniert, sondern
wohl dosiert via Spam-Mails aus Botnetzen und E-Mail-Adresslisten.
Etliche Bagle-Varianten benötigen hierfür keine eigenständigen
Verbreitungsroutinen. Die Anzahl der abgerufenen E-Mail-Adressen bewegt
sich bei diesem Verfahren im zweistelligen Bereich und soll somit die
Erkennung erschweren.

Die neuesten Varianten gehen noch einen Schritt weiter und tarnen sich
äußerst trickreich in Archiven und mit unterschiedlichen
Laufzeitpackern. So entstehen täglich Hunderte von Varianten des
gleichen Schädlings.

G DATAs Technologiepartner Commtouch erfasste vom 9. Januar bis zum 25.
Februar mehr als 30.000 Bagle-Varianten. Das sind pro Tag
durchschnittlich 625 neue Varianten und im Extremfall sogar täglich
1034.

Diese Flut an neuen Varianten soll die Erkennung durch Signaturen und
heuristische Verfahren unterlaufen. Verstärkt wird dieser Effekt
dadurch, dass die einzelnen Varianten nur in sehr geringem Ausmaß
verbreitet werden.
Ralf Benzmüller, Leiter G DATA Security Labs
„Die heutigen Signaturen sind so flexibel, dass ein Schädling wie Bagle auch mit
kleineren Änderungen erkannt wird. Dennoch führt diese Strategie dazu, dass
immer
mehr neue Signaturen erstellt werden müssen. So hat sich die Anzahl der
Virensignaturen für Bagle im Vergleich zum Vorjahr ungefähr verdoppelt.“

Bagle ist nicht der einzige Wurm, der diese Taktik nutzt. Viele der
aktuellen Würmer operieren mit ähnlichen Strategien – die Zahl der
Varianten nimmt bei dieser Malware-Gattung deutlich zu.

Ein Beispiel ist Nurech, der sich in angeblichen Mails von GEZ,
1&1, Amazon, ebay, TMS Logistik und single.de verbreitet und
Anwender mit vorgetäuschten Bestellungen zum Öffnen der Dateianhänge
verleitet. Die in Deutschland weniger verbreiteten Würmer Warezov und
Zhelatin verbreiten sich ebenfalls in immer neuen Varianten und gehören
global zu den aktivsten E-Mail-Würmern.

Ein entscheidender Baustein für die erfolgreiche Abwehr von Schädlingen
ist die zügige Bereitstellung neuer Virensignaturen. G DATA nimmt unter
den Security-Herstellern eine Spitzenposition ein – lediglich eine
Stunde vergeht bis G DATA Kunden eine neue Virensignatur erhalten.

Trotzdem entsteht ein kritisches Zeitfenster, das von der
Malware-Industrie ausgenutzt wird. Bereits mit einem mittelgroßen
Botnetz sind Cyberkriminelle in der Lage, innerhalb von 2 Stunden ca.
160 Millionen verseuchte E-Mails zu versenden.

Genau an diesem Punkt setzt G DATA mit der OutbreakShield-Technologie
an. Malware verseuchte Spam-Mails werden in weniger als 2 Minuten
erkannt und automatisch geblockt.
OutbreakShield arbeitet hierbei signaturunabhängig und schließt somit
wirkungsvoll die Sicherheitslücke zwischen dem Auftreten von Malware
und der Bereitstellung entsprechender Virensignaturen.

Die G DATA Security Labs erwarten in den nächsten Monaten eine
deutliche Zunahme derartiger Polymorpher-Low-Level Angriffe
(PLL-Attacks) – in denen eine geringere Zahl von Malware-Familien in
kürzester Zeit modifiziert für Attacken genutzt werden.

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