Chinesische Sicherheitsexperten haben gestern, Sonntag, eine Virenwarung
für Benutzer des Mail-Services Hotmail ausgegeben. Die Experten rechnen damit,
dass es im Laufe der nächsten Woche zu einem massiven Ausbruch des Schädlings
kommt, der speziell für das Hotmail-System programmiert wurde. Dies berichtete
die chinesische Nachrichtenagentur Xinhuanet http://www.xinhuanet.com
. Genaue Details über den neuen Wurm wurden bisher nicht bekannt gegeben.
Zum ersten Mal seit der Beobachtung des Internets in China sei ein Virusaugetaucht, der auf das Mailsystem von Microsoft abzielt. Die Experten des
staatlichen Computer Virus Emergency Response Center, das dem Ministerium für
öffentliche Sicherheit unterstellt ist, gehen von beträchtlichen Schäden für
Unternehmen aus, deren Mitarbeiter sich bei Hotmail einloggen und E-Mails
herunter laden.
Die Experten mahnten zudem zur Vorsicht beim Office
Paket. Erst kürzlich meldete der Redmonder Hersteller sechs kritische
Sicherheitslücken, vorwiegend beim Tabellenkalkulationsprogramm Excel.
Mittlerweile hat Microsoft jedoch einen Patch zur Verfügung gestellt. Hacker
können diese Löcher dazu nützen, um schädlichen Programmcode einzuschleusen,
Kontrolle über die Rechner zu bekommen und derart Botnetzwerke aufzubauen. Der
Anstieg dieser ferngesteuerten Netze ist vor allem in China überdurchschnittlich
hoch. Die Anzahl der infizierten Rechner stieg im zweiten Halbjahr 2005 um 37
Prozent.
In
China wächst die Zahl der Hotmail-Nutzer rapide, was die Verbreitung des
Schädlings noch zusätzlich begünstigt. Nach den USA ist der asiatische Staat der
mit 110 Mio. Usern der zweitgrößte Internet-Markt der Welt, so Xinhuanet.