Die Viren im E-Mail-Traffic legten im März ein sonderbares Verhalten an den Tag. Nicht ein einziger Neuzugang schaffte es in die Hitliste der am weitesten verbreiteten Schadprogramme, und gleichzeitig verschwanden die Neulinge der letzten Monate plötzlich und völlig unerwartet aus den Top 20. Darüber hinaus nahm der Traffic von Uralt-Würmern wieder zu.
Unter anderem fiel auch – und das ist überaus erfreulich – der Trojan Downloader Diehard aus der Monatsstatistik. Von den über 150 in den letzten Monaten entdeckten Modifikationen dieses Schädlings schafften es zuletzt fünf in unsere Hitliste. Alles deutete darauf hin, dass die Schaffung eines gigantischen Botnetzes vorbereitet wurde,doch plötzlich rissen die Diehard-Versendungen ab. Erst im nächsten Monat wird sich herausstellen, ob der Boden für das Botnetz schon bereitet ist.
Derweil führt der altbekannte NetSky.q weiterhin das Ranking an. Mydoom.m kletterte um neun Positionen nach oben und belegte damit den zweiten Platz. Zuletzt standen diese beiden Würmer im Jahr 2004 in derart engem Wettbewerb miteinander. Noch mehr zulegen konnte im vergangenen Monat nur Mytob.t – er machte zehn Plätze wett und landete damit auf Rang 5. Auch Mytob ist ein Vertreter der Wurmgeneration der Jahre 2004 und 2005.
Der einzige mehr oder minder „neue“ Schädling in der Statistik ist mit Small.hsl wieder einmal ein Downloader. Er trat im Februar erstmals im Ranking in Erscheinung und positionierte sich direkt auf dem fünften Platz. Im März rückte er einen weiteren Platz auf. Möglicherweise ist sein Potential damit noch nicht endgültig erschöpft.
Alle Vertreter der Familien Zhelatin (Storm-Worm) und Warezov sind aus den Top 20 verschwunden. Nyxem.e hat das nächste Entwicklungsstadium erreicht und fiel dieses Mal um zehn Positionen. Mangels Neuerscheinungen in der Hitliste beherrscht wieder einmal die Familie NetSky die Szene – von den fünf „Rückkehrern“ des vergangenen Monats gehören drei dieser Familie.
Insgesamt erwies sich der März 2008 als ein eher ruhiger Monat. Doch wie immer in solchen Fällen ist nicht klar, ob das nicht nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm ist.
Die übrigen im E-Mail-Traffic aktiven Schadprogramme bilden mit 3,36 Prozent gemessen an der Gesamtzahl aller abgefangenen schädlichen Programme einen nicht zu vernachlässigenden Anteil.