Microsoft: Prism-Kooperation mit Skype, Skydrive und Outlook.com

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Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht über Edward Snowden und Prism berichtet wird. Nahezu täglich erscheinen weitere Meldungen, Informationen oder Dokumente des wohl inzwischen weltbekannten Enthüllers. Nun wurde mit einer weiteren Veröffentlichung bekannt, dass Microsoft in der Vergangenheit sehr eng mit der NSA und dem FBI zusammengearbeitet hat. Unter anderem hat man Dienste wie Outlook.com, Skype und das bekannte Skydrive für die NSA zugänglich gemacht. Erklärtes Ziel war dabei die Möglichkeit, Daten noch vor der Verschlüsselung durch den Benutzer einsammeln zu können, damit diese erfolgreich ausgewertet werden können.

Vor Kurzem veröffentlichte Dateien von Edward Snowden decken nun auf, dass Microsoft sehr eng mit der NSA zusammengearbeitet hat und bekannte Dienste für den Geheimdienst zugänglich gemacht wurden. Unter anderem sei die NSA besorgt über die Möglichkeit gewesen, dass Chats auf Outlook.com zukünftig verschlüsselt übertragen werden sollten. Doch angeblich hat Microsoft in Zusammenarbeit mit dem FBI innerhalb von fünf Monaten eine Lösung entwickelt, die es den Beamten möglich macht, die Daten trotz Verschlüsselung direkt von Outlook.com einzusammeln. Dieses Vorgehen ist nicht nur ein äußerst problematischer Eingriff in die Privatsphäre vieler Nutzer, sondern stellt darüber hinaus auch einen nur schwer wiedergutzumachenden Vertrauensbruch zu Produkten von Microsoft dar. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass auch andere große namhafte Anbieter von Online-Dienstleistungen ihre Dienste für Prism zugänglich gemacht haben.

Noch vor der offiziellen Freigabe von Outlook.com im Februar 2013 konnten die Beamten die Daten erfolgreich abgreifen. Es war also bereits von Anfang an möglich, Informationen und andere Dokumente direkt auszulesen. Aus einem anderen Dokument geht hervor, dass Microsoft monatelang mit dem FBI zusammen arbeitete, um die Daten des Cloud-Service Skydrive für dessen Mitarbeiter zugänglich zu machen. Nicht mehr verwunderlich ist es da, dass sogar Telefonate und Videokonferenzen von Skype mitgehört und aufgenommen werden können. Skype war bereits seit Februar 2011 fest mit Prism verbunden und somit bereits acht Monate vor der Übernahme durch Microsoft fester Bestandteil des amerikanischen Überwachungsprogramms.

Bei Microsoft versucht man sich aktuell in Schadensbegrenzung: Angeblich sei der Behörde kein "Blankozugriff" gewährt worden. Man habe bloß rechtsstaatlich Überwachungsaufträge ausgeführt. Nichtsdestotrotz ist fragwürdig, ob man in Zukunft weiterhin bedenkenlos Dienste von Microsoft nutzen kann. Wahrscheinlich werden die meisten Anwender nach wie vor auf Microsoft Dienste und Betriebssysteme setzen, ohne deren Verwendung kritisch zu hinterfragen. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft Anwender versuchen ihre Daten besser zu schützen und sich nicht auf extern bereitgestellte Schutzmechanismen verlassen, da Zusammenarbeit von Microsoft und der NSA sehr deutlich zeigt, wie riskant dieses blinde Vertrauen sein kann.

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