Vor einiger Zeit haben wir berichtet, dass Apple den Push-E-Mail-Service für Benutzer von iCloud und MobileMe Mail in Deutschland aufgrund von Patentstreitigkeiten vorläufig einstellen musste. Man hat zwar versucht, andere Lösungen zu finden, doch die Nutzer mussten sich damit abfinden, dass kein technischer Ersatz für den Push-E-Mail-Service gefunden werden konnte.
Etwas Bewegung in die Push-E-Mail-Service-Problematik bringt jedoch nun die Entscheidung eines Richters aus Großbritannien, der das von Motorola gehaltene Patent für ungültig erklärt. Das Motorola-Patent EP0847654 “multiple pager synchronization system and method“ wird von Motorola nicht nur gegen Apple verteidigt, sondern auch Microsoft verstößt nach Ansicht von Motorola entgegen das Patent.
Doch nicht nur Apple profitiert von dieser Entwicklung, auch Microsoft hat in der Vergangenheit Probleme mit dem nun in Großbritannien für ungültig erklärten Patent gehabt. Besonders die von Microsoft genutzte Active-Sync-Technik ist mit vielen Microsoft-Produkten eng verwoben und Falle angeblich auch unter das Patent von Motorola. Sollte Motorola also Recht behalten, dann könnte es für Microsoft weitreichende Folgen haben, da so entweder hohe Lizenzkosten oder eine aufwändige Anpassung der Software notwendig werden würde. Daher bezeichnet ein Microsoft-Sprecher diesen Schritt als eine Bewegung “hin zur rechtlichen Klärung der Rechtsstreitigkeiten zwischen unseren Unternehmen”.
Der Richter Richard Arnold entschied, dass das Patent ungültig ist und aufgehoben werden sollte. Falls sich die Richter in Deutschland nun ihren Kollegen aus Großbritannien anschließen sollten, könnte es durchaus sein, dass in Deutschland demnächst wieder der Push-E-Mail-Service von Apple zur Verfügung steht.