Pläne der kanadischen Universität von Calgary h, als Teil eines IT-Security-Kurses
einen Lehrgang für das Schreiben von Viren einzurichten, sind auf heftige
Kritik von Sicherheitsspezialisten gestoßen. „Derartiges zu machen
ist
verrückt“, sagte der isländische Viren- und Sicherheitsexperte
Vesselin
Bontchev von Frisk Software http://www.f-prot.com/
auf einer Tagung der
Association of anti-Virus Asia Researchers http://www.aavar.org/
in
Sydney.
„Die Schreiber von Viren zu stoppen ist Aufgabe der Justiz und nicht
Aufgabe von Absolventen der Computer-Wissenschaften“, betonte Bontchev.
Die Techniker müssten die Produkte der Kriminellen stoppen und nicht die
Kriminellen selbst. „Und dafür müssen sie wissen, wie ein Virus
zu
analysieren ist, wie man Anti-Viren-Programme schreibt und wie man eine
entsprechende Attacke stoppt. Sie müssen dagegen nicht wissen, wie
Viren-Schreiber vorgehen“, erklärte der Sicherheitsexperte.
Ken Barker, Leiter der Computer-Wissenschaften an der Universität von
Calgary, http://pages.cpsc.ucalgary.ca/~barker/
hatte vorgeschlagen, das
Schreiben von Viren künftig zum Teil der Ausbildung zu machen. „Wenn
eine
seriöse Bildungs-Institution das Schreiben von Viren gleichsam billigt,
werden zahlreiche junge Leute sagen, dass sie ja nur Forschung betreiben,
wenn sie diese Form des elektronischen Vandalismus praktizieren“,
kritisierte Bontchev. Darüber hinaus ist nach Ansicht des Experten eine
derartige „Ausbildung“ kontraproduktiv: Angesehene Anti-Viren-Companies
verfolgten die strikte Politik, Viren-Schreiber nicht zu engagieren.
Studenten, die über derartige Fähigkeiten verfügen, würden
daher Gefahr
laufen, keinen Arbeitsplatz zu bekommen, berichtet AustralianIT.