Wie der britische Security-Spezialist Sophos http://www.sophos.com berichtet, ist der Autor des
E-Mail-Wurms "Marq-A" in Italien zu 14 Monaten Haft und zu einer Geldstrafe von
3.000 Euro verurteilt worden. Der Programmierer hat einen Computerwurm
geschrieben, der Premiumraten-Telefonnummern wählt und versucht, damit rund
100.000 Euro zu erbeuten.
Laut Sophos hat der Virenschreiber mithilfe des E-Mail-Wurms "W32/Marq-A" (auch
bekannt unter Voltan oder Zelig) ahnungslose Computeruser auf eine Website
gelockt, von der sie ein als Bildschirmschoner getarntes Programm herunter laden
konnten. Wurde das Programm gestartet, änderte der Wurm die Telefonnummer für
den Internetzugang auf eine Premiumraten-Telefonnummer in Aruba auf den
Niederländischen Antillen. Diese Premiumrate kostete die ahnungslosen User 1,80
Euro pro Minute. Ende Oktober 2003 sind auf diese Art und Weise innerhalb von
drei Tagen mehr als 57.000 Verbindungsminuten mit der Premiumraten-Nummer
zustande gekommen. Hätte der Virus weiter sein Unwesen treiben können, wären
laut Sophos schätzungsweise etwa 1,2 Mio. Euro monatlich gestohlen worden. Die
italienische Finanzpolizei konnte das mit Hilfe des Wurms ergaunerte Geld
einfrieren, nachdem es zunächst an ein New Yorker Bankkonto gesendet und dann
über Venezuela nach Italien transferiert wurde. Der Italiener lebt derzeit in
Venezuela.
Laut Sophos gelangt der "Marq"-Wurm als E-Mail mit der
Betreffzeile "The moment is cathartic" und italienischem Text auf den Computer.
Der Empfänger wird darin aufgefordert, eine Datei herunter zu laden, die
angeblich ein Bildschirmschoner namens "zelig.scr" ist. "Die italienischen
Behörden haben ein Zeichen gesetzt, indem sie den Autor dieses Wurms dingfest
gemacht haben", freut sich Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei
Sophos. "Derzeit beobachten wir immer mehr Viren und Würmer, die Geld oder
andere Ressourcen von den infizierten Computern ahnungsloser Anwender stehlen
sollen", so Cluley.