Der erste Dialer-Trojaner für Handys verbreitet sich zurzeit auf Mobiltelefonen mit Symbian-Betriebssystemen Series 60. Der Trojaner verschickt ohne das Wissen des Handybesitzers SMS und steigert so die Telefonrechnung kräftig. Der Virus versteckt sich in einer Raubkopie des Handy-Games Mosquitos, einer Moorhuhn-Variante des deutschen Entwicklers Ojom http://www.ojom.com . Das Originalspiel ist virenfrei, nur die geknackte Raubkopie, die via Download-Seiten und P2P-Systeme zu haben ist, enthält den kostspieligen Parasiten. Wie die BBC berichtet, ist der Virus jedoch nicht das Werk eines hinterhältigen Virenschreibers, sondern unbeabsichtigt durch das illegale Kopieren des Spiels entstanden. Die Virusfunktion ist sozusagen eine fehlgeleitete Kopierschutzmaßnahme, die der Entwickler des Spiels in eine frühe Version des Spiels eingebaut hatte, so der Anti-Virenexperte F-Secure http://www.f-secure.com . Demnach ist die SMS-Funktion ein ursprünglicher Bestandteil des Spiels und keineswegs nachträglich von einem Hacker hinzugefügt. Die SMS-Funktion sollte ursprünglich die Spieleigentümer heimlich via SMS informieren, wenn das Game illegal kopiert wird. Das funktionierte aber nicht so wie es sich die Entwickler bei Ojom vorgestellt hatten, so die BBC. Deshalb sei die SMS-Funktion aus späteren Versionen entfernt worden.
Durch die Raubkopie einer frühen Version versucht nun die SMS-Funktion ständig ohne das Wissen des Users SMS an Nummern zu verschicken, die nicht mehr existent sind. Die dadurch als Trojaner klassifizierte Fehlfunktion richten abgesehen vom SMS-Versand keinen Schaden an. Auch eine Selbstverbreitung des ungewollten Virus ist nicht vorgesehen. Die Verbreitung kann daher nur durch Download der raubkopierten Spielversion auf das Handy erfolgen. Die SMS-Funktion kann sich nicht von der Game-Software trennen und verschwindet daher mit dem Löschen des Spiels.
Virusfunktion unbeabsichtigt durch Raubkopie aktiviert
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