Durch eine Verkürzung des so genannten „Window of Vulnerability“, also des Zeitfensters, das Anti-Viren-Herstellern für die Bereitstellung von Viren-Signaturen benötigen, könnte die Anzahl von Viren-Angriffen per E-Mail drastisch reduziert werden. Dies geht aus einer Studie hervor, die vom ungarischen Viren-Experten Gabor Szappanos von Virus Buster in Chicago im Rahmen der „Virus Bulletin Conference“ vorgestellt wurde.
Die Studie belegt, dass nach dem erstmaligen Auftreten eines E-Mail-Virus normalerweise einige Stunden vergehen, bevor dieser sich massenhaft verbreitet. Wären die Hersteller von Anti-Viren-Software in der Lage, das „Windows of Vulnerability“ auf drei oder noch weniger Stunden zu verkürzen, hätten Mass-Mailer praktisch keine Chance“, so Szappanos. Die derzeit erforderliche Zeit zur Bereitstellung von Viren-Signaturen beträgt laut Angaben des englischen Security-Experten MessageLabs http://www.messagelabs.com immer noch zehn Stunden. Dadurch wird deutlich, wie tief die Kluft immer noch ist.
Experten von MessageLabs raten deshalb Unternehmen auf proaktive Viren-Erkennungstechnologien zurückzugreifen. Dadurch können die zunehmend komplexeren und sich schnell ausbreitenden Bedrohungen der Zukunft wirkungsvoll bekämpft werden. Die Integration proaktiver Viren-Erkennungstechnologien mit herkömmlichen, auf Signaturen basierenden Anti-Viren-Lösungen, ermöglicht zudem eine höhere Trefferquote bei der Erkennung bekannter sowie unbekannter Bedrohungen. Insgesamt wurden von MessageLabs im Monat September mehr als 1,78 Mrd. E-Mails auf Viren, Trojaner oder andere bösartige Codes gescannt. 86 Mio. oder 4,83 Prozent (eine von 20,69) waren mit Malicious-Codes infiziert.