Die bekanntesten E-Mail-Viren aller Zeiten

Viren

Die Kommunikation über E-Mails ist im Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch bringt dies nur dann den erwünschten Nutzen, wenn stets aktuelle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Um sich vor der erpresserischen Software und den unterschiedlichsten Angriffsarten zu schützen, hilft die regelmäßige Aktualisierung der Anti-Viren-Software. Leider hat die Verbreitung von Malware ebenso Hochkonjunktur wie Hackerangriffe.

 

Nicht zu verachten bleibt dabei, dass die von Schadsoftware resultierenden Schäden mittlerweile die dreistelligen Milliardenhöhen übertreffen. Besonders bitter ist dabei, dass selbst die neuesten Updates der Betriebssysteme und Antivirenprogramme selbst jahrelang bekannte Viren nicht erfolgreich bekämpfen können. Aus diesem Grund ist es unerlässlich sich einen Überblick zu den E-Mail-Viren zu verschaffen und seine Endgeräte gezielt und effektiv zu schützen. Zu den bekanntesten und gefährlichsten Viren und Schadsoftware gehören unter anderem Emotet, Trickbot oder Ryuk.

Emotet

Mit dieser Schadsoftware ist es wie mit dem Stoppen der Null beim Roulette: Es kommt auf pures Glück an. Durch Öffnen der E-Mail wird Emotet auf dem Computersystem installiert. Die Schadsoftware wurde vom BSI als gefährlichster Virus 2018 bewertet. Das erste Mal trat Emotet im Jahr 2014 als Banking-Trojaner auf. Zahlreiche Modifizierungen haben die Überlebensdauer des Virus bis heute gesichert. Ziel der Software ist es, Zugang zum Computersystem zu erhalten und ihn mittels Fernzugriff auszuspionieren.

Phishing Virus mit Betreff PayPal und Aktionen wie Black Friday

Im November 2021 sind verhäuft Phishing-E-Mails im Umlauf. Im Betreff und der Nachricht sieht es nach einer E-Mail von PayPal, Lidl, Sparkasse oder Deutsche Bank aus. Oder es werden aktuelle Aktionen wie der Singles Day oder Black Friday beworben. Doch der Klick auf die im E-Mailtext enthaltenen Links oder Anhänge führt auf eine Webseite mit Malware oder installiert direkt Schadsoftware auf dem Computersystem.

Wannacry Virus

Hierbei handelt es sich um eine Ransomware. Diese ist darauf ausgerichtet, Schadsoftware zu installieren und dann durch Sperrung der infizierten Computersysteme deren Besitzer zu erpressen. Das Virus führte 2017 dazu, dass der britische NHS (National Health Service) auf seine Daten nicht zugreifen konnte. Daraufhin mussten geplante Operationen verlegt werden. Weitere Betroffene des Virus: Nissan, Renault und die Deutsche Bahn.

I-love-you-Virus

Dieser Virus sorgte im Jahr 2000 für Aufsehen. Durch Klicken auf den Anhang der E-Mail mit dem Betreff ILOVEYOU wurde neben dem E-Mailprogramm auch die Festplatte attackiert. Da der Virus auch die Aufgabe der automatischen Reproduktion hat, versendete er sich an 50 Kontakte des infizierten Computersystems. Der durch den I-love-you-Virus erzeugte Schaden lag bei mehr als 10 Milliarden US-Dollar.

Mydoom

Das Virus Mydoom hatte seine Hochphase von Januar bis Februar 2004. Es brachte nicht nur Spam, sondern erzeugte enorme Datenmengen, die die Server der Angegriffenen bereits nach kurzer Zeit überlasteten. Die Schadsoftware spionierte außerdem sensible Daten wie Passwörter aus. Es waren mehr als zwei Millionen Computersysteme infiziert und es entstand ein Schaden von ca. 38 Milliarden US-Dollar.

Sobig.F

Hier haben wir es mit einer Mischung aus Trojaner und Wurm zu tun. Sobig.F schaffte es, im August 2003 über zwei Millionen Computer zu infizieren. Innerhalb von nur 24 Stunden hat sich das Virus eine Million Male im Internet verteilt. Es entstand ein Schaden von über 30 Milliarden US-Dollar. Ohne ersichtlichen Grund wurde Sobig.F seit Herbst 2003 nicht mehr erfasst und somit vollständig eliminiert.

Sasser

Das Virus Sasser attackierte im Jahr 2004 zahlreiche große Unternehmen. Sasser kam durch eine Sicherheitslücke von Windows XP in die Computersysteme gelangen. Zu den angegriffenen Unternehmen gehörten unter anderem Delta Airlines und AFP, der französischen Presseagentur. Es wurden fast 10 Millionen Computersysteme infiziert und es entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

Trickbot

Dieser Virus tritt häufig zusammen mit Emotet auf. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen ursprünglichen Banking-Trojaner. Doch das Herausfinden von Bankdaten ist lange nicht mehr alles, was Trickbot kann. So kann der Virus das Computersystem infiltrieren, Administrationszugang gewinnen und vorhandene Antivirenprogramme, wie Avira oder Avast, deaktivieren. Nach und nach werden Zugangsdaten des angegriffenen Computers gesammelt. Dann entscheidet der Hacker, ob und wann sich ein Angriff unter Verwendung der Zugangsdaten erfolgen soll.

Ryuk

Bei Ryuk handelt es sich um eine Ransomsoftware. Sie kommt in der Regel nach Emotet und Trickbot zum Einsatz. Durch diesen Virus wird eine vom Hacker festgelegte Schadsoftware auf den Computern installiert, die bereits ausgespäht wurden. Dadurch, dass die Ransomware in jedem Ort eine Datei namens RyukReadMe.txt hinterlegt, kann sie selbst von Laien über die Suchfunktion des Computersystems direkt gefunden werden.

Maze & Clop

Wieder handelt es sich um Ransomware. Diese gehen so vor, dass sie über den infizierten Computer in das Netzwerk gelangt und die Informationen sammelt. Als nächstes werden alle Computersysteme des Netzwerks vom Hacker verschlüsselt. Im letzten Schritt nimmt der Hacker anonym Kontakt zum Computerbesitzer auf und fordert ein Lösegeld. Wird das nicht bezahlt, droht der Hacker damit, die gesammelten Daten zu veröffentlichen. Wider Erwarten gehören nicht nur Unternehmen, sondern auch ganz normale Menschen zu den Betroffenen.

Warum ist es so schwierig, E-Mail-Viren dauerhaft zu deaktivieren?

Sind Viren erst einmal in die virtuelle Welt und unter die Menschen gebracht, ist guter Rat teuer. Häufig werden immer schneller Viren mittels Programmcodes deaktiviert. Allerdings wird es zu einem Kampf gegen die Zeit, wenn die Hacker ebenfalls aktiv sind und den Virus mit neuen Funktionen ausstatten oder einfach nur leicht verändern. Je nach Sourcecode kann sich ein Virus mit der Zeit selbst modifizieren. Damit wird es deutlich schwieriger, den Virus in den Griff zu bekommen. Weitere Angriffsmuster wie der CEO-Fraud sind jahrelang bekannt und konnten bisher nicht gestoppt werden.

Tipps & Tricks zur Eindämmung der Gefahr durch E-Mail-Viren

Es wird zu keinem Zeitpunkt keine E-Mail-Viren geben. Aus diesem Grund ist es die Aufgabe, das Computersystem immer so sicher wie aktuell möglich zu halten. Die Installation eines Antivirenprogramms hilft dabei nicht ausschließlich. Es ist sinnvoll, sich regelmäßig über neue und besonders aktive E-Mail-Viren zu informieren. Je mehr man von den Viren, ihren Charakteren und ihren Zielen weiß, desto besser kann man sich schützen. Sollten Sie noch keine gute Antivirensoftware haben, dann sehen Sie sich aktuelle Vergleichsseiten an. Dabei sagen die Preise auch heutzutage nichts darüber aus, wie gut die jeweilige Anti-Virensoftware ist. Bei weiteren Fragen lohnt sich die Kontaktaufnahme zu einem IT-Experten.

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