Wir haben den Ratschlag bekommen, die Virenscanner-Integration von Outlook zu deaktivieren. Ist das nicht ein schlechter Ratschlag?
Ist das eine schlechte Idee?
Nein, nicht wirklich. Tatsächlich verursacht eine Deaktivierung wahrscheinlich weniger Kopfschmerzen als die Integration eingeschaltet zu lassen. Wahrscheinlich bekamen Sie den Ratschlag, nachdem eines der folgenden Probleme aufgetreten ist:
- Fehler beim Senden oder Empfangen von E-Mails
- E-Mails gehen verloren
- E-Mails werden mehrfach verschickt oder empfangen
- HTML-Code in E-Mails ist sichtbar
- Schriftarten werden zu groß dargestellt (Größe 110 anstatt 11)
- E-Mails blieben im Postausgang hängen
- Schlechte Sende- oder Empfangsleistung
- Etc.
Die Nutzung des Lesebereichs ist sicher
Der in Outlook integrierte Schutz erlaubt es nicht, dass Programmcode im Lesebereich des Programms ausgeführt wird. Es ist daher unmöglich, durch das bloße Öffnen von E-Mails mit einem Virus infiziert zu werden. Damit eine Infektion möglich ist, muss ein Anhang welcher den Virus enthält per Doppelklick geöffnet werden. Nur so kann schädlicher Programmcode ausgeführt werden.
Scannen und Blockieren von Anhängen
Als Sicherheitsmaßnahme erlaubt Outlook es nicht bestimmte Anhänge per Doppelklick zu öffnen (klicken Sie hier für mehr Informationen). Für den Fall, dass Sie einen anderen Anhang erhalten der einen Virus enthält, springt der Echtzeitschutz Ihres Virenscanners (jener der im Hintergrund läuft) ein und verhindert, dass die Datei ausgeführt wird.
Kein zusätzlicher Schutz durch die Integration eines Virenscanners
Da der Echtzeitschutz ihres Virenscanners dieselben Schutzmechanismen verwendet die in Outlook integriert werden, bietet die Integration keinen zusätzlichen Schutz. Es ist daher sicher die Integration zu deaktivieren.
Deaktivierung der Virenscanner-Integration
Wie die Integration des Virenscanners in Outlook funktioniert, hängt davon ab welches Antivirenprogramm Sie verwenden. Einige Antivirenlösungen besitzen die Möglichkeit in den Einstellungen die entsprechende Komponente zu deaktivieren, was jedoch oftmals nicht ausreicht. Auf diesem Wege wird zwar die Funktion deaktiviert, nicht jedoch die Outlook-Integration. Einige Programme fügen der Add-in-Liste von Outlook einen Eintrag hinzu, so dass es möglich wird, die Integration via Outlook zu deaktivieren. Dieses Vorgehen kann zu Sicherheitswarnungen führen, sowohl durch Ihren Virenscanner als auch durch Windows direkt, wenn der Virenscanner Windows über Sicherheitswarnungen informiert.
Es ist besser die Integration komplett zu deinstallieren
Die beste Möglichkeit unnötigen Sicherheitswarnungen zu verhindern ist es, Ihr Virenprogramm komplett zu deinstallieren (führen Sie zusätzlich ein Säuberungstool aus, wenn es von dem Anbieter Ihres Virenscanners angeboten wird). Installieren Sie Ihren Virenscanner im Anschluss erneut, achten Sie dieses Mal jedoch darauf, die E-Mail-Komponente beim Installationsprozess nicht mitzuinstallieren. Wenn Ihnen nicht vollkommen klar ist wie dies funktioniert, schauen Sie in das Handbuch Ihrer Antivirenlösung. Es enthält weitere Informationen darüber wie nur bestimmte Komponenten installiert werden.
Microsoft Security Essentials
Falls Ihr Virenscanner es nicht erlaubt nur bestimmte Komponenten zu installieren, oder wenn die Sicherheitswarnungen dennoch auftreten, können Sie Microsoft Security Essentials als kostenlose Alternative verwenden.