Aus aktuellem Anlass entschließen sich immer mehr Benutzer dazu, ihren E-Mail-Verkehr zu verschlüsseln. Das hat den ganz einfachen Grund, dass zunehmend damit gerechnet wird, dass die Kommunikation überwacht und schlimmstenfalls Unbefugte private Informationen mitlesen oder Firmengeheimnisse an Dritte übertragen werden.
Open-Source E-Mail-Programme wie beispielsweise Mozilla Thunderbird werden bereits seit langer Zeit von Verschlüsselungssoftware wie GPG4Win unterstützt. Die Integration in das Programm ist sehr übersichtlich gestaltet und das Versenden von verschlüsselten E-Mails ist, sobald die Software einmal eingerichtet wurde, verhältnismäßig einfach. Für Outlook 2010 ist GPG4Win bis dato noch nicht verfügbar gewesen und eine Verschlüsselung von E-Mails war nur sehr umständlich möglich. Die kostenlose, jedoch dadurch nicht weniger sichere, Software GPG4Win ist nun in der Version 2.2 erschienen und unterstützt nun unter anderem Outlook 2010.
Diese Neuerung dürfte vor allem diejenigen freuen, die bei Verschlüsselungssoftware lieber auf Programme setzen, deren Quellcode offen verfügbar ist und von jedermann auf versteckte Hintertüren überprüft werden kann. Bei kommerziellen Verschlüsselungstools ist dies leider oft nicht möglich. Die Version 2.2.0 von GPG4Win ist zwar noch eine Betaversion, erlaubt jedoch bereits jetzt das Verschlüsseln von E-Mails und deren Anhängen. Dazu kann der Benutzer zwischen verschiedenen Zertifikaten wählen: S/MIME mit X.509-Zertifikat oder OpenPGP. Unterstützt werden unter anderem auch die 64-Bit-Varianten von Windows und Outlook 2010.
So seien nach Angaben der GPG4Win-Entwickler einige Aktionen "einige Aktionen im Kontextmenü und im GUI" direkt in Outlook 2010 verfügbar, was bereits eine positive Entwicklung ist. Jedoch sei die Unterstützung aufgrund der großen Unterschiede zwischen den vorangegangenen Versionen von Microsoft Outlook noch nicht vollständig ausgereift und es wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis GPG4Win eine vollständige Unterstützung von Outlook 2010 zu bieten hat. Wer seine E-Mails sicher verschlüsselt verschicken möchte, sollte daher entweder auf kommerzielle Lösungen zurückgreifen oder komplett auf nicht quelloffene Software bei der Kommunikation verzichten und beispielsweise Mozilla Thunderbird in Kombination mit Enigmail und OpenPGP verwenden.