Wir haben in Outlook die Option „Automatischer Textumbruch bei Zeichen“ auf 40 statt auf den Standard von 76 gestellt, aber es scheint rein gar nichts zu bewirken. Wenn wir eine Nachricht verfassen, läuft die Zeile trotzdem ewig weiter und springt ab Zeichen 40 nicht in eine neue Zeile um. Das gleiche gilt auch für empfangene Nachrichten. Aber warum funktioniert das nicht oder was soll diese Option überhaupt bewirken?
Die Option des Zeilenumbruchs ist leider etwas schwieriger zu verstehen, als es ihr Beschreibungstext vermuten lässt. Zunächst muss man wissen, dass die Option nur für reine Textnachrichten gilt und nur kontrolliert, wie diese beim Empfänger angezeigt werden. Sie gilt nicht für HTML-Nachrichten oder für das, was angezeigt wird, wenn man eine Nachricht gerade schreibt.
Aber natürlich gibt es ein paar (komplexe) Ausnahmen zu dieser Basisregel, um das Ganze interessanter zu gestalten.
Den Zeilenumbruch einrichten:
Die Option des Zeilenumbruchs lässt sich an folgender Stelle einstellen:
– Outlook 2007 und vorherige:
„Extras“ → „Optionen“ → auf den Tab „E-Mail-Format“ klicken → auf den Button „Internetformat“ klicken.
„Datei“ → „Optionen“ → „E-Mail“ → in die Sektion „Nachrichtenformat“ wechselnDer Standartwert sieht vor, dass eine Zeile bei einer maximalen Länge von 76 Zeilen gebrochen wird, wenn Zeilenumbruch unterstützt wird. Hier gilt es zu bemerken, dass der Zeilenumbruch nicht in der Mitte eines Wortes stattfindet, sondern stattdessen vor dem Wort, welches die eingerichtete Zeilenlänge überschreitet.
Wann funktioniert ein Zeilenumbruch?
Selbst wenn man eine reine Textnachricht verschickt, tritt der Zeilenumbruch eventuell nicht so ein, wie man es erwarten würde. Zur Veranschaulichung dienen folgende Szenarien:
Man erhält selbst eine reine Textnachricht (wobei die Einstellung für den Zeilenumbruch nur für Nachrichten aktiviert ist, die man selber verschickt)
Wenn die Nachricht über einen Account für Exchange oder den Outlook Hotmail Connector (MAPI) verschickt wird, werden die Zeilenumbruch-Einstellungen des Sender-Servers benutzt. Client bezogene Einstellungen für den Zeilenumbruch werden nur bei POP3-, IMAP- und EAS-Konten akzeptiert.
Wenn man sich eine Nachricht im „Gesendet“-Ordner anschaut, werden keine automatischen Zeilenumbrüche angezeigt, außer man verwendet einen EAS-Account (Outlook.com) oder einen IMAP-Account von Gmail (da in diesen Fällen die Einträge in den „Gesendet“-Ordnern von den Mailservern statt direkt von Outlook hinzugefügt werden).
Wenn jemand auf eine Nachricht mit Zeilenumbrüchen antwortet, werden nicht die Optionen des Zeilenumbruchs aus der ursprünglichen Nachricht verwendet, sondern stattdessen die vom lokalen Client des Absenders.
Der Registry-Wert „WrapLines“ wurde auf 0 gesetzt.
Wenn der verwendete Zeichensatz der Nachricht es nicht unterstützt (beispielsweise UTF-8) und die Verschlüsselung der Nachricht nicht auf 8-bit gestellt wurde, werden Zeilen nicht automatisch gebrochen.
Registry-Wert für „WrapLines“ wurde auf 0 gesetzt:
Normalerweise existiert der Registry-Wert „WrapLines“ nicht und Zeilen werden umgebrochen, falls es von der verwendeten Verschlüsselung der Nachricht unterstützt wird. Wenn also ein Zeilenumbruch zu erwarten wäre, aber nicht eintritt, dann wäre es gut, die Registry zu überprüfen, ob an einer der unten stehenden Stellen der Wert für „WrapLines“ auf 0 gesetzt wurde. Wenn der Wert nicht existiert oder auf einen anderen Wert eingestellt ist, wird Outlook – außer in den oben beschriebenen Fällen – versuchen, Zeilenumbrüche in Nachrichten durchzuführen.
Ort des Benutzer-Schlüssels: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\(version)\Common\MailSettings
Ort des Policy-Schlüssels:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Policies\Microsoft\Office\(version)\Common\MailSettings
Wertbezeichnung: WrapLines
Werttyp: REG_DWORD
Wert: 0
Charakter-Zeichenkodierung für ausgehende Nachrichten (UTF-8):
Wenn man nur US-ASCII Zeichen verwendet und ein kompatibles Zeichenset zur Verschlüsselung wie Western European (ISO) unter Outlook eingerichtet hat, dann dürfte der Zeilenumbruch kein Problem darstellen. Wenn man allerdings ein Zeichenset verwendet, das nicht mit US-ASCII kompatibel ist, wie zum Beispiel Unicode UTF-8, dann wird ein Zeilenumbruch nur stattfinden, wenn man den Registry-Wert für „InternetMailTextEncoding“ angleicht, um eine Nachricht mit einem 8-bit Schlüssel zu versenden.
Um die Einstellungen für die aktuell bevorzugte Verschlüsselung für ausgehende Nachrichten zu überprüfen geht man auf:
- – Outlook 2007 und vorherige
„Extras“ → „Optionen“ → auf den Tab „E-Mail-Format“ klicken → auf den Button „Internationale Optionen“ klicken. - – Outlook 2010,2013 und Outlook 2016
„Datei“ → „Optionen“ → „Erweitert“ → in den Bereich „Internationale Optionen“ wechseln.
Um die Zeichenkodierungmethode für Nachrichten auf 8-bit zu ändern, muss man den folgenden Registry-Wert erstellen und aktivieren:
Schlüssel: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\(version)\Outlook\Options\Mail
Wertbezeichnung: InternetMailTextEncoding
Werttyp: REG_DWORD
Wert: 3
Andere gültige Werte für den Registry-Eintrag sind:
– 0 – Autodetect (Standard): 7-bit, falls möglich, andernfalls Quoted Printable
– 1 – Quoted Printable Verschlüsselung
– 2 – Base64 Verschlüsselung
– 3 – 8-bit (keine Verschlüsselung)
Achtung, die Zeichenkodierung (UTF-8, ASCII etc.) hat nichts mit Verschlüsselung (zur Erhöhung der Sicherheit) zu tun! Hier geht es rein um die Umwandlung von Schriftzeichen in binäre Daten.
Bitte im Artikel statt Verschlüsselung das Wort Zeichenkodierung oder Encoding verwenden.