Wir haben gerade Windows 10 auf unseren Computern installiert und wir sind jetzt dabei, MS-Office zu installieren. Uns wird die 32-Bit-Version angeboten, aber wir wissen, dass auch eine 64-bit-Version verfügbar ist.
Wir können uns daran erinnern, dass Microsoft früher empfohlen hat, die 32-Bit-Version zu installieren, sogar bei einer 64-bit-Version von Windows, aber das war schon ein paar Jahre her.
- Empfiehlt Microsoft immer noch, die 32-bit-Version zu installieren?
- Was sind die Nachteile und Vorteile, wenn wir die 64-bit-Version installieren?
- Wo können wir die 64-bit-Version von Office herunterladen?
Tatsächlich empfiehlt Microsoft immer noch, die 32-bit-Version von Office zu installieren, außer es gibt eine bestimmte Funktion, die eine 64-bit-Version erfordert.
Hauptsächlich aus der Outlookperspektive sehen wir immer weniger Fälle, in denen die Benutzung von der 64-bit-Version von Outlook zu Problemen führt. Deshalb denken wir, wir erreichen einen Wendepunkt für diese Empfehlung.
Installieren Sie die 64-bit-Version, außer Ihnen liegt etwas an der 32-bit-Version.
Warum wird die 32-bit-Version empfohlen?
Der Grund für die ursprüngliche Empfehlung war die Kompatibilität mit bereits existierenden Add-ins für Office. Damit ein Add-in mit der 64-bit-Version von office funktioniert, muss es vom Entwickler speziell für die 64-bit-Version neu kompiliert werden. In manchen Fällen muss der Entwickler auch bestimmte Veränderungen für den 64-bit-Support vornehmen. Oder er muss darauf warten, dass spezifische Libraries für 64-bit neu kompiliert werden, auf die die Add-ins angewiesen sind. Vereinfacht gesagt: Es ist ein Geduldsspiel und inzwischen sind die meisten der beliebteren Add-ins sowohl für die 32-bit- als auch für die 64-bit-Version von Office verfügbar.
Beliebte Add-ins für Outlook, die nicht mit der 64-bit-Version von Outlook kompatibel sind, sind der Kalenderdruck-Assistent und die „Sicherung persönlicher Ordner„. Das letzte ist eigentlich ein sehr altes Add-in, das auch mit Outlook 2013 in der 32-bit-Version nicht kompatibel ist (aber es gibt eine Alternative).
Ein ähnliches Problem besteht mit anderen Anwendungen, die sich in Office integrieren oder auf Office-Komponenten angewiesen sind. Sie müssen darauf ausgerichtet werden, auch eine 64-bit-Version von Office zu akzeptieren und natürlich müssen sie damit kompatibel sein. Wenn eine Anwendung Outlook mit der MAPI-Ebene integriert, muss diese Anwendung oder Komponente auch eine 64-bit-Version sein, sonst geht die Integration verloren.
Insbesondere für Outlook gibt es bestimmte Synchronisationsprogramme für (älteres) Handys oder Pocket PCs, die die 64-bit-Version von Outlook nicht erkennen wie das Windows Mobile-Gerätecenter. Wenn Sie nicht an solch einem alten Mobilgerät hängen (mehr als 5 Jahre) und damit immer noch von solchen Synchronisationsmöglichkeiten abhängig sind, wird das kein Problem mehr darstellen. Selbst die ICloud und ITunes bieten schon seit drei Jahren 64-bit-Unterstützung an.
Wenn eine externe Anwendung die 64-bit-Version von Outlook nicht unterstützt, bekommen Sie normalerweise eine Fehlermeldung wie:
Es ist kein standardmäßiger e-Mail-Client vorhanden oder dieser kann die Mail-Client messaging-Anfrage nicht erfüllen.
Ein weiterer Grund, die 32-bit-Version von Outlook zu behalten, ist, wenn Sie kompilierte Access Datenbanken (*.mde und *.accde Dateien) verwenden. Diese datenbanken müssen angepasst werden, um Access in der 64-bit-Version zu unterstützen.
Vorteile der Verwendung der 64-bit-Version von Office
Die 64-bit-Version von Office zu verwenden ist nur dann wirklich vorteilhaft, wenn Sie mit großen Datenmengen arbeiten wie Excel Arbeitsblättern oder Projektdateien, die größer als 2GB sind.
Genauso kann die 64-bit-Version hilfreich sein, wenn Sie mit großen Word-Dokumenten oder mit Powerpoint-Präsentationen, die mit Multimedia (Bilder, Videos, komplexe Animationen etc.) oder großen Tabellen oder anderen eingebetteten Objekten arbeiten.
Die 64-bit-Version von Office bietet auch einen Sicherheitsvorteil, da dabei immer die „Datenausführungsverhinderung“ aktiviert ist (auch wenn diese Funktion auch bei der 32-bit-Version aktiviert sein kann).
Es hat keine direkten Vorzüge, die 64-bit-Version von Outlook zu verwenden. Die Funktionalität in Outlook ist die gleiche und es gibt auch keine (bemerkbare) Leistungsverbesserung, wenn Sie die 64-bit-Ausführung verwenden. Es gibt für Outlook auch keine 2GB-Dateibegrenzung für die 32-bit-Version von Outlook wie es sie für Excel und Project gibt. Die Begrenzung der Dateigröße in Outlook ist davon abhängig, ob sie eine PST-Datei mit Ansi- oder mit Unicode-Formatierung verwenden.
Sollten wir also die 64-bit-Version verwenden oder nicht?
Die Gründe für die 32-bit-Version sind auch heute noch gültig. Es gibt immer noch einige (vor allem ältere) Anwendungen auf dem Markt, die nur mit der 32-bit-Version von Office oder Outlook funktionieren. Mit der 32-bit-Version zu arbeiten ist immer noch die sicherere Wahl.
Aber wenn Sie auf keine dieser Anwendungen angewiesen sind, hält Sie auch nichts davon ab, die 64-bit-Version zu verwenden. Immer mehr Add-ins und Anwendungen sind mit der 64-bit-Version von Office oder Outlook kompatibel.
Ein kleiner Nachteil, den man im Kopf behalten sollte, ist, dass die 64-bi-Version zwischen 5% und 20% mehr Festplattenspeicher benötigen kann, verglichen mit der 32-bit-Version. Ein Teil davon ist durch die Tatsache begründet, dass estimmte Komponenten immer noch neben der 64-bit-Version auch die 32-bit-Version installieren, hauptsächlich aus Kompatibilitätsgründen. Tatsächlich führt das zu einem 300 – 500 MB größeren Footprint. Sollten Sie also nicht eine sehr kleine Festplatte verwenden (32GB oder kleiner), wird das kaum eine Überlegung wert sein.
Installieren oder herunterladen der 64-bit-Version von Office
Wenn Sie die Installation von einem Medium starten, das sowohl die 32-bit- als auch die 64-bit-Version enthält, werden Sie standardmäßig die 32-bit-Version von Outlook/Office installieren. Wenn Sie im Setup den Benutzerdefiniert-Schalter drücken, werden Sie die Registerkarte Platform sehen, wenn Ihr System eine 64-bit-Verson von Office/Outlook unterstützen kann. Wenn es das tu und Sie diese Version installieren möchten, schließen Sie das aktuelle Installationsfenster und suchen Sie die Installationsquelle (z.B. Ihr DVD-Laufwerk). Hier werden Sie einen Ordner mit dem Namen X64 finden. Öffnen Sie ihn und starten Sie die Setup.exe-Datei in diesem Ordner. Von hieran ist der Installationsablauf derselbe wie bei der 32-bit-Version.
Wenn Sie gerade kein Medium für die Installation der 64-bit-Version haben, abhängig von Ihrer Office-Version, können Sie die 64-bit-Installation unter folgendem Links herunterladen:
- Office 365 Home: Setzen Sie die Version in der Auswahlliste auf 64-bit.
- Office 365 Business: Klicken Sie auf den Erweitert-Link neben 32-bit-Version (empfohlen, um die 64-bit-Version aus der Liste auswählen zu können.
- Office 2013: Geben Sie Ihren Produktschlüssel ein, folgen Sie dem Assistenten und wählen Sie die 64-bit-Version zum Download aus.
- Office 2010: Geben Sie Ihren Produktschlüssel ein, folgen Sie dem Assistenten und wählen Sie die 64-bit-Version zum Download aus.